Betreutes Wohnen?

Im Mai 2014 veröffentlichte die überparteiliche Bürgerliste GLU
einen Bericht über die Verstädterung in Eichgraben.

Ein „ach so todkranker“ (!) Baumbestand entlang der Kirchenstrasse musste dem Projekt „Betreutes Wohnen“ weichen??

Angenommene Bau-Silhouette des „betreuten“ Wohnblocks

Ein Foto über die Situation mit der angenommenen Bau-Silhouette des „betreuten“ Wohnblocks empörte den Bürgermeister so sehr, dass er ins Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 21.5.2014 folgenden Text schreiben lies:

Irreführende Darstellung Projekt „Betreutes Wohnen“:
Der Bürgermeister zeigt eine Aussendung der GLU und führt aus, dass die grafische Darstellung des Projektes grob irreführend ist. Unterschiedliche Standpunkte und Wertungen zu haben ist vollkommen legitim. Auf bewusst falsche Darstellungen sollte jedoch im Sinne des Respekts und des Ansehens der Politik auf Gemeindeebene verzichtet werden.

Daraufhin sagte die GLU zu, die „as built“ Bausilhouette öffentlich zu dokumentieren, wenn der Bau in seinem gesamten Ausmaß erkennbar ist. Es wurde eine Plakat-Trilogie entwickelt, erstellt und veröffentlicht, die den Bau von vorne, von hinten samt gekränktem Bürgermeister zeigt.

Baustelle "Betreutes"-Wohnen

Ansicht Baustelle "Betreutes"-Wohnen

Karikatur "Betreutes"-Wohnen

Die brennende Frage:
Haben Eichgrabener Senioren überhaupt Lust, alle 21 betreubaren Wohnungen zu mieten und zu beziehen?
Schon im Vorfeld des Meinungsbildungsprozesses wurde in einer Studie vom 4.Juli 2011 gewarnt. Der an 390 Eichgrabener Seniorenhaushalte verschickte Fragebogen ist nicht zur Auswertung über die tatsächliche Nachfrage geeignet.

Das entspricht dem Prinzip:
Gesagt ist noch lange nicht gehandelt. Zwischen dem Umzugswillen und dem tatsächlichen Umzug ist zu unterscheiden. Gestützt auf diesen für die Nachfrage nicht geeigneten Fragebogen, peitschte der Bürgermeister sein Projekt durch den Gemeinderat.

Dann kam es zu einer wesentlichen Projektänderung, denn die als medizinische Nahversorgung geplante Arztpraxis wurde nicht realisiert.

Die wesentlichen Bedenken der Experten (Geriatoren):
Durch die Hanglage im Bereich Kirchenstraße würden Rollstuhlfahrer immer im schräg abschüssigen Gelände fahren; daher für diesen Personenkreis ungeeignet.
Im Bereich Parkdeck-Eisenbahnstation gibt es täglich etwa 2.000 KFZ- Bewegungen! Daher ist die für betagte Menschen so wichtige Umweltqualität nicht ausreichend gegeben.

Die Option „Hotel Wienerwald“ wurde dem Gemeinderat beim Grundsatzbeschluss im Juli 2012 vorenthalten, obwohl dieser Standort durch das ebene Gelände, der möglichen Innenhofromantik samt naturnaher Bachlandschaft besser geeignet gewesen wäre.

Alle diese Bedenken wurden ignoriert bzw. in den Wind geschlagen. Daher kam es wie in der Studie vom 4. Juli 2011 vorausgesagt, denn etwa für die Hälfte der 21 Wohnungen konnten „betreubare Mieter“ gefunden werden. Die meisten Wohnungen werden daher nun am freien Markt über Inserate an Irgendjemanden von Irgendwoher vergeben.

Die Frage, die daher viele bewegt: Warum macht das der Herr Bürgermeister? Schon bei der Bürgermeisterwahl im Juli 2009 war große Skepsis angesagt. Der Kandidat Dr. Michalitsch erhielt als soeben angelobter Gemeinderat lediglich 13 Stimmen von 22 anwesenden Gemeinderäten. Seine mehr als ein Dutzend Funktionen (aufgelistet in seiner Homepage) werfen die Frage auf: Wie vielen Herren dient dieser Multifunktionär? Und dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Der Herr Bürgermeister ist auch im Wohnbauförderungsbeirat des Landes NÖ tätig? Er wurde auch in Eichgraben tätig!

Josef Maralik, Obmann